Retail Tour 2023:
„Auf Zukunft ausgerichtet! Handel zieht an: Auf Tour zu Erfolgsmagneten in Niederbayern“ am 13.07.2023 in Waldkirchen und Hutthurm

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Der Film zur Tour

Retail-Tour Video

Zahlreiche Händler*innen erlebten einen inspirierenden Tag in Niederbayern.

Die Günther Rid Stiftung für den bayerischen Einzelhandel hat zusammen mit dem diesjährigen Programmpartner, der IHK Niederbayern, eine Tour zu drei Erfolgsmagneten in Niederbayern zusammengestellt. Das Ziel ist es, mit der Retail Tour Unternehmerinnen und Unternehmer selbst zu Wort kommen zu lassen, ihre Geschäfte zu zeigen und Händler*innen aus ganz Bayern tiefe und außergewöhnliche Einblicke in den Handel zu ermöglichen. Die vielen positiven Reaktionen zeigten, dass die besuchten Best Practice Unternehmen in Hutthurm und Waldkirchen nicht nur inspirierend für die Teilnehmer*innen waren, sondern auch umsetzbare Erkenntnisse mit nach Hause genommen werden konnten.

“Den einen richtigen Weg gibt es im Einzelhandel nicht, da die Geschäftsmodelle sehr heterogen sind. Wir wollen durch die Retail Tour erlebbar machen, was es heißt, die Sinne offline wie online anzusprechen. Die Digitalisierung eröffnet dazu unterschiedliche Möglichkeiten, stationär wie online.“
Michaela Pichlbauer,
Vorständin Günther Rid Stiftung für den bayerischen Einzelhandel

 

Auf der Retail Tour „Auf Zukunft ausgerichtet!“ wurden drei innovative Unternehmen verschiedener Branchen besucht:

•   Befestigungszentrum Reidl – ein digitaler Champion in Hutthurm
•   Alte Hausbrennerei Penninger – ein über 100-jähriges Familienunternehmen mit modernem Storytelling in Waldkirchen
•   Modehaus Garhammer – ein überregional bekanntes Modehaus mit 9.000 qm Verkaufsfläche und Sternegastronomie in Waldkirchen

Hutthurm | Befestigungszentrum REIDL GmbH & Co. KG.

„Ob Datenqualität, Social Media oder Zukunftsthemen, wir fördern die Offenheit für Neues, das liegt in unseren Unternehmensgenen.“
Julian Reidl, Stellvertretender Geschäftsführer

Dominik Marold und Sebastian Schmalfuß gaben im Gespräch mit Professor Klaus Gutknecht von elaboratum new commerce consulting, Einblick in ihr Omnichannel-Unternehmen mit Sitz in Hutthurm. 1992 wurde das Handelsunternehmen mit den Schwerpunkten Eisenwaren, Arbeitsschutz, Normteile und Werkzeug von Christine und Richard Reidl gegründet und bietet seinen Kunden neben dem klassischen Einzelhandel vielfältige Lösungen zur Beschaffung über das Internet. Bereits 2013 wurde Reidl mit dem Innovationspreis der Rid Stiftung ausgezeichnet. 2014 tritt Sohn Julian Reidl ins Unternehmen ein, der seit 2018 das operative Geschäft leitet. Die Zahl der Mitarbeiter*innen hat sich in den letzten fünf Jahren von 40 auf etwa 90 Personen vergrößert. Richard Reidl erkannte früh, dass er seine Produkte nicht nur stationär, sondern vor allem auch online anbieten muss – auch über Amazon, Ebay und andere Plattformen. Damit setzte der findige Unternehmer auf die Karte „Digitalisierung“ und trieb zügig die entsprechenden technologischen Umbauten und Weiterentwicklungen in seiner Firma voran: professionelle IT-Strukturen, ein eigenes Warenwirtschaftssystem (ERP) und ein Produktinformationsmanagement. Seither ist es möglich, Kataloge von etwa 1.000 Herstellern mit insgesamt 1,2 Millionen Artikeln nahezu in Echtzeit in das ERP-System zu integrieren. Daneben wurden im Rahmen der Omni-Channel-Strategie spezielle Inhouse-Shops, Cross-Selling-Ansätze, Click & Collect oder auch hybride Beratung mit großformatigen Displays eingeführt. Zudem folgt das Unternehmen der Maßgabe, dass jeder einzelne Kunde und jede einzelne Kundin im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen muss. „Genaues Zuhören ist ein Schlüssel“, sagt Firmengründer Richard Reidl, „wir haken Kundenprobleme nicht als Ticket ab, sondern hinterfragen sie und entwickeln technische Lösungen. So entstehen oft auch neue Geschäftsmodelle.“

Hutthurm | Befestigungszentrum REIDL GmbH & Co. KG. (auf Bild klicken um Galerie zu öffnen)

Waldkirchen | MODEHAUS GARHAMMER

„Service und Beratung sind unser Handwerkszeug und unsere große Leidenschaft.“
Johannes & Christoph Huber, geschäftsführende Gesellschafter

Johannes Huber führte zusammen mit Dr. Johannes Berentzen und Lukas Reischmann von der BBE Handelsberatung durch ihr überregional bekanntes Modehaus. Das Modehaus Garhammer wurde 1896 gegründet und wird von Johannes und Christoph Huber in vierter Generation geführt. Vier Monate im Jahr reisen die Brüder, um den Mix der 400 Modemarken mit neuen, oft überraschenden Funden zu ergänzen. Die Nähe und das Vertrauen zu den Kund*innen bildet auch das Service-Portfolio ab: Inhaber der Garhammer-Card können bis zu 30 Kleidungsstücke mit nach Hause nehmen oder sich zuschicken lassen. Beim „Termin-Shopping“ kann eine Berater*in gebucht werden, die vorab eine Auswahl zusammenstellt. „Es kommt vor, dass wir an einem Samstag 100 Shopping-Termine im Haus begleiten“, sagt Christoph Huber. Für das leibliche Wohl aller Gäste sorgt der kostenlose Getränkeservice, der vom Serviceteam angeboten wird. Auch online bietet das Unternehmen besondere Leistungen an, etwa das „Personal-Outfit“: Kund*innen füllen einen Fragebogen aus, die Berater*innen gehen auf die Fläche und senden passende Outfits zu. Bei Click & Reserve zahlt das Online-Tool auf den stationären Verkauf ein: Die Outfits aus den Social Media Posts können via „shop the look“ auf der Website reserviert und im Geschäft anprobiert werden. Das Einzugsgebiet des Hauses hat einen Radius von über 200 Kilometern. Kein Wunder, schließlich sind die 450 Mitarbeiter*innen perfekte Gastgeber. Und die gastronomischen Highlights wie das Sterne-Restaurant Johanns, das Café Mocca und das Blumencafé sind ebenso eine Reise wert.

Waldkirchen | MODEHAUS GARHAMMER (auf Bild klicken um Galerie zu öffnen)

Waldkirchen | ALTE HAUSBRENNEREI PENNINGER

„Wir haben gelernt: Nutze die Gelegenheit und den Ort, der dir Chancen bietet.“
Stefan Penninger, Geschäftsführer in fünfter Generation und Inhaber der Hausbrennerei Penninger

Als letzten Programmpunkt auf der Retail Tour ließen Stefan Penninger und Christoph Bauer im Gespräch mit Klaus Winkler, Winkler Medien Verlag, in die Geschichte der Spirituosenherstellung und das Storytelling eines modernen Unternehmens eintauchen und die Produktion besichtigen. Mit allen Sinnen erleben! Das konnten auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Rundgang durch die Alte Hausbrennerei Penninger – vorbei an der Brennblase, vom Sudhaus mit den Gärtanks ging es ins Fasslager. Jeder der fünf Generationen hat das Familienunternehmen geprägt, zwischen Tradition und Veränderung abgewogen und Chancen beherzt genutzt. Dem Vater von Stefan Penninger gelang in den 1990er-Jahren mit dem Blutwurz der große Wurf. Kurze Zeit später setzte der Gastro-Verleger mit dem ersten bayerischen Schnapsmuseum auf den erlebnisorientierten Direktverkauf. Auch Stefan Penninger, seit 2012 an Bord, hat Veränderungen angestoßen. So verkaufte er von seinem neuen Granit Bavarian Gin nicht die angepeilten 5.000, sondern gleich 20.000 Flaschen – im ersten Jahr. „Das hat uns bestätigt, dass unsere Kunden auch moderne Spirituosen von Penninger akzeptieren.“ Heute bietet die Hausbrennerei zehn Essige und etwa 40 alkoholische Brände und Liköre an, fünf davon in Bioqualität. 70% des Umsatzes kommen aus dem Lebensmittel-Einzelhandel, etwa 30% werden im Eigenvertrieb erwirtschaftet. Für die Zukunft plant Stefan Penninger, die komplette Produktion auf Bioprodukte umzustellen. „Wir können ansonsten nicht unseren hohen Qualitätsanspruch halten. Unser größter Schatz, der uns hier im Bayerischen Wald umgibt, ist schließlich die Natur.“

Waldkirchen | ALTE HAUSBRENNEREI PENNINGER (auf Bild klicken um Galerie zu öffnen)

Weitere Impressionen (auf Bild klicken um Galerie zu öffnen)